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Don­ner­zü­ge: Bahn lässt Stre­cken­ab­schnitt tief­grün­dig untersuchen

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Don­ner­zü­ge: Bahn lässt Stre­cken­ab­schnitt tief­grün­dig untersuchen
Bahn-Beauf­trag­ter der Bun­des­re­gie­rung in Leer: “Wir neh­men die Pro­ble­me ernst”/Zukünftig fes­ter Ansprech­part­ner für Betroffene/Gitta Con­ne­mann und BI Don­ner­zü­ge freu­en sich über Zusagen
 
LEER. Gut drei Wochen ist es her, dass die Mit­glie­der der “BI Don­ner­zü­ge” die CDU- Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Git­ta Con­ne­mann um Hil­fe rie­fen. Getreu ihres Mot­tos “Sie küm­mert sich” reagier­te die Christ­de­mo­kra­tin umge­hend. Sie setz­te sich mit ihrem Kol­le­gen und Par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tär beim Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Enak Fer­le­mann MdB in Ver­bin­dung. Fer­le­mann ist zugleich Bahn-Beauf­trag­ter der Bun­des­re­gie­rung. Con­ne­mann konn­te ihn davon über­zeu­gen, dass in Sachen Don­ner­zü­ge Not am Mann sei. Er folg­te ihrem Ruf nach Leer. Gemein­sam mit der Kon­zern­be­voll­mäch­tig­ten der DB AG Manue­la Her­b­ort und dem zustän­di­gen Lei­ter für Anla­gen und Instand­hal­tungs­ma­nage­ment Det­lef Bar­ner tra­fen sich jetzt auf ihre Ein­la­dung die dafür rele­van­ten Ent­schei­der der Deut­schen Bahn im Zoll­haus in Leer mit dem Vor­stand der BI Don­ner­zü­ge und Ver­tre­tern der CDU Leer. Das Tref­fen hat sich gelohnt. Die Bahn sagt Hil­fe zu.
 
 
 
 
 
 
 
 
BI-Spre­che­rin Nina Hagen berich­te­te über die seit Febru­ar andau­ern­den Pro­ble­me der Betrof­fe­nen. Genau seit dem 28. Febru­ar gibt es auf einem abge­grenz­ten Stre­cken­ab­schnitt zwi­schen dem Bahn­über­gang Logaer Weg und dem Bahn­über­gang an der Log­abir­um­er Stra­ße, extre­me Erschüt­te­run­gen durch nacht­fah­ren­de Züge. Hagen mach­te deut­lich: “Wir alle leben lan­ge an der Bahn­stre­cke zwi­schen Leer und Olden­burg. Wir ken­nen die Geräusch­ku­lis­se und sind dar­an gewöhnt. Es geht uns nicht um Lärm son­dern um ein neu­es Phä­no­men, das uns den Schlaf raubt.”
 
Inzwi­schen füh­ren die Mit­glie­der der BI ein so genann­tes Emis­si­ons­ta­ge­buch, das Hagen prä­sen­tier­te. In die­sem wird genau auf­ge­zeich­net, zu wel­chen Uhr­zei­ten in der Nacht Güter­zü­ge extre­me Schwin­gun­gen aus­lö­sen und damit nicht nur die Nacht­ru­he stö­ren son­dern auch zu Schä­den wie Gebäu­de­ris­sen und an Inven­tar füh­ren. Wes­sel Gehl­ker ergänz­te die Prä­sen­ta­ti­on um Daten, recht­li­che Rah­men­be­din­gun­gen und Berech­nun­gen, die in den letz­ten Mona­ten akri­bisch recher­chiert und zusam­men­ge­stellt wor­den sind. Con­ne­mann fass­te zusam­men: “Die Mit­glie­der der BI haben ihre Haus­auf­ga­ben gemacht. Sie kön­nen bele­gen, dass sich die Ver­hält­nis­se seit dem 28. Febru­ar grund­le­gend ver­än­dert haben — und das auf einer bestimm­ten Stre­cke. Es muss dafür eine Ursa­che geben, die besei­tigt wer­den muss.”
 
Damit rann­ten sie beim Bahn­be­auf­trag­ten offe­ne Türen ein. “Die Prä­sen­ta­ti­on der BI spricht für sich.”, zeig­te sich Fer­le­mann von der Prä­sen­ta­ti­on beein­druckt. “Der Hil­fe­ruf der Anwoh­ner hat uns erreicht. Wir neh­men Ihre Sor­gen ernst. Es ist außer­ge­wöhn­lich, dass die Erschüt­te­run­gen plötz­lich und nur auf einem bestimm­ten Stre­cken­ab­schnitt statt­fin­den. Wir müs­sen und wol­len wis­sen, wor­an dies liegt.”
 
Die Bahn war inzwi­schen schon auf Spu­ren­su­che. Det­lef Bar­ner erklär­te, dass die Bahn das Phä­no­men bis­lang nicht erklä­ren kön­ne. Es habe bereits Über­prü­fungs­fahr­ten mit Mess­zü­gen gege­ben. Die­se hät­ten kei­ne Auf­fäl­lig­kei­ten in dem Stre­cken­ab­schnitt erge­ben. An der Ober­flä­che sei also nichts fest­zu­stel­len. Da die Bahn das Pro­blem ernst neh­me, wird jetzt in die Tie­fe gegan­gen. Kurz­fris­tig wur­de ein Mess­team von Fach­leu­ten beauf­tragt, Mes­sun­gen vor Ort durch­zu­füh­ren. Ende August in der 35. Kalen­der­wo­che wird das Mess­team an vier Punk­ten Sen­so­ren an Glei­sen und Häu­sern ange­bracht. Die Mess­stel­len wer­den mit  der BI Don­ner­zü­ge abge­stimmt. Dort wird dann eine Woche gemes­sen und Daten erho­ben — Tag und Nacht. Für die auf­wän­di­gen Tests wer­den die Fach­leu­te nach Leer kommen.
 
Damit fiel Nina Hagen, Wes­sel Gehl­ker und den Ver­tre­tern der BI schon der ers­te Stein vom Her­zen. “Die Bahn reagiert. Wir wer­den ernst genom­men. Und bekom­men dann hof­fent­lich Hin­wei­se, wo die Ursa­che liegt.” Es ste­hen eini­ge im Raum — von Boden­ver­än­de­run­gen durch Tro­cken­heit bis hin zur Bil­dung von Wasserlinsen.
 
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Und es gab wei­te­re gute Nach­rich­ten. Con­ne­mann hat­te ange­mahnt, dass der BI ein fes­ter Ansprech­part­ner feh­len wür­de. “Bis­lang wer­den die Betrof­fe­nen von einer Stel­le an die ande­re ver­wie­sen.” Bar­ner stell­te sich dafür zur Ver­fü­gung. Gesagt, getan. Nun hat Nina Hagen die Kon­takt­da­ten und damit den kur­zen Draht zu Bar­ner. “Damit hat das Ping-Pong-Spiel ein Ende”, freut sich Connemann.
 
Damit noch nicht genug. Manue­la Her­b­ort dank­te der BI für die exzel­len­te Vor­be­rei­tung und den sach­li­chen Dia­log. In die­sem Rah­men war auch die For­de­rung nach einer Sofort­hil­fe gestellt wor­den. Die BI hofft auf Lin­de­rung durch eine Redu­zie­rung der Geschwin­dig­kei­ten. Der­zeit dür­fen laut Aus­kunft von Bar­ner Güter­zü­ge auf dem Stre­cken­ab­schnitt regu­lär bis 120 km/h fah­ren. In der Zufahrt auf den Bahn­hof sei die Geschwin­dig­keit dann auf 60 km/h begrenzt. Fer­le­mann und Her­b­ort sag­ten zu, umge­hend prü­fen zu las­sen, ob eine Geschwin­dig­keits­be­gren­zung für Güter­zü­ge vor­ge­nom­men wer­den kön­ne. Dies sei wahr­schein­lich die ein­zi­ge Maß­nah­me, die der BI sofort hel­fen kön­ne und schnell umzu­set­zen sei, so Ferlemann.
 
Die Mit­glie­der freu­ten sich über die Zusa­ge und Gesprächs­be­reit­schaft. Sie dank­ten Con­ne­mann für die schnel­le Initia­ti­ve. Con­ne­mann gab das Lob wei­ter: “Vie­len Dank für die schnel­le Reak­ti­on von Enak Fer­le­mann, Manue­la Her­b­ort und Det­lef Bar­ner. Und für das deut­li­che Signal. Die Tat­sa­che, dass sich drei Spit­zen­ver­tre­ter der Bun­des­re­gie­rung und der Bahn auf den Weg nach Ost­fries­land gemacht haben, zeigt: die Pro­ble­me der BI wer­den ernst genom­men. Seit unse­rem Gespräch hat sich bereits eine Men­ge getan. Jetzt hof­fen wir, dass das Pro­blem schnell gefun­den wird. Damit den Anwoh­ner gehol­fen wird.”
 

 
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