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Ener­gie­wen­de — Strom­ver­brauch wird deut­lich zunehmen.

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  • Fle­xi­bler Betrieb von Lade­sta­tio­nen für E‑Autos und Wär­me­pum­pen durch pri­va­te Haus­hal­te kann Strom­net­ze bes­ser auslasten.
  • Der vzbv for­dert zeit­va­ria­ble Netz­ent­gel­te, um Ver­brau­chern eine hohe Wahl­frei­heit und Kos­ten­ef­fi­zi­enz zu ermöglichen.
  • Das BMWi hat den Gesetz­ent­wurf, der ein­sei­tig auf das Modell der Spit­zen­glät­tung setzt, am Frei­tag zurückgezogen.

Im Rah­men der Ener­gie­wen­de steigt nicht nur die Strom­erzeu­gung aus erneu­er­ba­ren Ener­gien deut­lich an, auch der Strom­ver­brauch wird durch eine gro­ße Zahl von Elek­tro­au­tos, elek­trisch betrie­be­nen Wär­me­pum­pen und Spei­chern zuneh­men. Da die­se Strom­ver­brau­cher fle­xi­bel gesteu­ert wer­den kön­nen, gilt es aus Sicht des Ver­brau­cher­zen­tra­le Bun­des­ver­bands (vzbv), die­ses Poten­ti­al für eine bes­se­re Ver­zah­nung von Strom­erzeu­gung und ‑ver­brauch zu nut­zen, um Kos­ten zu spa­ren. Der am 22.12.2020 vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Ener­gie (BMWi) vor­ge­leg­te und am 15.01.2021 zurück­ge­zo­ge­ne Ent­wurf eines Geset­zes zur zügi­gen und siche­ren Inte­gra­ti­on steu­er­ba­rer Ver­brauchs­ein­rich­tun­gen in die Ver­tei­ler­net­ze und zur Ände­rung wei­te­rer ener­gie­recht­li­cher Vor­schrif­ten (Steu­er­ba­re-Ver­brauchs­ein­rich­tun­gen-Gesetz – Steu­VerG) wur­de die­sem Ansatz bei wei­tem nicht gerecht.

„Zeit­va­ria­ble Netz­ent­gel­te ermög­li­chen Ver­brau­chern bei ent­spre­chen­den Preis­si­gna­len eine ech­te Wahl­mög­lich­keit. Lade­sta­tio­nen für Elek­tro­au­tos und Wär­me­pum­pen kön­nen bei erhöh­tem Strom­an­ge­bot zuge­schal­tet und beson­ders preis­güns­tig betrie­ben wer­den. So kön­nen Ver­brau­cher ihren Strom­ver­brauch fle­xi­bel gestal­ten und Kos­ten spa­ren. Gleich­zei­tig kön­nen Eng­päs­se im Strom­netz vor­ge­beugt und erneu­er­ba­re Ener­gien ver­stärkt genutzt wer­den. Der vom Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um vor­ge­leg­te Gesetz­ent­wurf greift genau die­se Idee nicht auf. Es ist daher fol­ge­rich­tig, dass Minis­ter Alt­mai­er die­sen Ent­wurf zurück­ge­zo­gen hat. Rede­be­darf soll­te jetzt nicht nur mit den Auto­mo­bil­her­stel­lern und Netz­be­trei­bern bestehen. Der Vor­schlag des vzbv liegt auf dem Tisch“, sagt Klaus Mül­ler, Vor­stand des vzbv.

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Fle­xi­bi­li­tät von neu­en Ver­brauchs­ein­rich­tun­gen nutzen

Die Elek­tri­fi­zie­rung der Berei­che Ver­kehr, Gebäu­de und Indus­trie kann eine tra­gen­de Rol­le bei der Errei­chung der deut­schen Kli­ma­zie­le spie­len. Die gro­ße Zahl neu­er pri­va­ter Lade­ein­rich­tun­gen für Elek­tro­fahr­zeu­ge und elek­tri­sche Wär­me­pum­pen im Gebäu­de­be­reich wird den Strom­ver­brauch erhö­hen. Gleich­zei­tig kön­nen die­se neu­en Ver­brauchs­ein­rich­tun­gen fle­xi­bler betrie­ben wer­den als zum Bei­spiel Küchen­ge­rä­te, Durch­lauf­er­hit­zer oder Lam­pen. Ein Teil der E‑Autos kann auch nachts gela­den, der Betrieb von Wär­me­pum­pen zeit­lich befris­tet unter­bro­chen wer­den. Zudem kön­nen durch einen fle­xi­ble­ren Ver­brauch auch die Strom­net­ze bes­ser aus­ge­las­tet wer­den. Eine Fle­xi­bi­li­sie­rung des Ver­brauchs kann somit an ver­schie­de­nen Stel­len im Strom­ver­sor­gungs­sys­tem zur Ver­bes­se­rung der Kos­ten­ef­fi­zi­enz und der Ver­sor­gungs­si­cher­heit beitragen.

vzbv for­dert zeit­va­ria­ble Netz­ent­gel­te als ver­brau­cher­freund­li­chen Regelansatz

Aus Sicht des vzbv ist für die Inte­gra­ti­on der neu­en fle­xi­blen Ver­brauchs­ein­rich­tun­gen in das Strom­netz eine Kom­bi­na­ti­on aus zeit­va­ria­blen Netz­ent­gel­ten als Regel­kom­po­nen­te und einer auf das Not­wen­digs­te redu­zier­ten Form der Spit­zen­glät­tung im Aus­nah­me­fall am bes­ten geeig­net. Dazu hat der vzbv 2020 ein Gut­ach­ten in Auf­trag gegeben.

Gesetz­ent­wurf zur Spit­zen­glät­tung ist nicht stimmig

Der Geset­zes­ent­wurf des BMWi für das Sys­tem der Spit­zen­glät­tung war auch in sich pro­ble­ma­tisch. Die geplan­te Spit­zen­glät­tung umfasst Strom­ab­re­ge­lun­gen von bis zu zwei Stun­den täg­lich, in denen Ver­brau­cher zum Bei­spiel ihre Elek­tro­au­tos nicht laden kön­nen. Vor­ga­ben und Anrei­ze für die Netz­be­trei­ber, die Spit­zen­glät­tung zu mini­mie­ren, feh­len. Die Kos­ten-Nut­zen-Rech­nung muss grund­le­gend über­ar­bei­tet wer­den. Die vor­ge­schla­ge­nen Neu­re­ge­lun­gen für die Netz­ent­gel­te sind hoch kom­plex und gehen viel wei­ter als erfor­der­lich. Nicht zuletzt muss aus­ge­schlos­sen wer­den, dass Ver­brau­cher­haus­hal­te ohne fle­xi­ble Ver­brauchs­ein­rich­tun­gen finan­zi­ell zusätz­lich belas­tet wer­den, indem sie für die erheb­li­chen Netz­ent­gelt­nach­läs­se für fle­xi­ble Ver­brau­cher auf­kom­men müssen.


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