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Töd­li­che Gefahr für Igel: Tier­schutz­bund warnt vor Mährobotern

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Zum Beginn der Gar­ten­sai­son warnt der Deut­sche Tier­schutz­bund vor dem Ein­satz von Mäh­ro­bo­tern. Igel, die nach dem Win­ter­schlaf auf Nah­rungs­su­che unter­wegs sind, wer­den von den Gerä­ten häu­fig über­rollt, weil sie sich bei Gefahr zusam­men­ku­geln, statt zu flie­hen. Tier­hei­me und Auf­fang­sta­tio­nen neh­men des­halb ab Früh­jahr ver­mehrt Igel auf, die unter die Mes­ser der Robo­ter gera­ten sind. Die Tie­re sind meist schwer ver­letzt und nicht sel­ten müs­sen sie von ihrem Lei­den erlöst wer­den. Der Tier­schutz­bund rät dazu, die Robo­ter gar nicht erst zu benut­zen und den eige­nen Gar­ten natur­nah zu belas­sen. In jedem Fall soll­ten die Gerä­te nie unbe­auf­sich­tigt und kei­nes­falls am Abend oder nachts lau­fen, wenn Igel auf Wan­der­schaft sind.


 

 

 

 


„Die Robo­ter rich­ten die Igel grau­sig zu: Die schar­fen Klin­gen zer­schnei­den Schnau­zen oder Füß­chen, tren­nen Sta­cheln, Haut­schich­ten oder Glied­ma­ßen sogar kom­plett ab. Der Groß­teil der ver­letz­ten Tie­re wird ver­mut­lich gar nicht ent­deckt: Die Igel schlep­pen sich ins Dickicht, wo sie an den Fol­gen der Ver­let­zun­gen, wie Infek­tio­nen oder Flie­gen­ma­den­be­fall, unbe­merkt und qual­voll ster­ben“, sagt Kat­rin Pichl, Fach­re­fe­ren­tin für Arten­schutz beim Deut­schen Tier­schutz­bund. Neben Igeln sei­en auch ande­re Klein­säu­ger, boden­brü­ten­de Vögel sowie Amphi­bi­en und Insek­ten betrof­fen. Pichl rät: „Wenn es schon der auto­ma­tisch lau­fen­de Robo­ter sein muss, soll­te das Gras kurz vor dem Mähen immer sehr gründ­lich abge­sucht wer­den. Zudem soll­te man die Gerä­te den Tie­ren zulie­be nur beauf­sich­tigt und um die Mit­tags­zeit lau­fen lassen.“

Stu­die: Jung­tie­re wer­den nicht erkannt

Ob und wie stark ein Mäh­ro­bo­ter einen Igel ver­letzt oder ihn sogar unmit­tel­bar tötet, hängt vom Modell und den Umstän­den ab. Das ergab eine kürz­lich ver­öf­fent­lich­te Stu­die von Ras­mus­sen et al, die mög­li­che Ver­let­zun­gen an bereits toten Igeln tes­te­te. Kei­ner der unter­such­ten Mäh­ro­bo­ter war in der Lage, Jung­tie­re als “Hin­der­nis” zu erken­nen, um aus­zu­wei­chen — und alle Robo­ter muss­ten die Igel erst berüh­ren, um sie zu detek­tie­ren. Zudem zeigt ein Test der Stif­tung Waren­test aus 2020, dass kein ein­zi­ges der unter­such­ten elf Gerä­te mehr als „aus­rei­chen­de“ Sicher­heit garan­tie­ren kann.

Natur­na­her Gar­ten schützt Artenvielfalt

Wer den Tie­ren einen Gefal­len tun will, ver­zich­tet auf Mäh­ro­bo­ter und belässt den Gar­ten bes­ten­falls natür­lich. Denn kurz gemäh­te Rasen­flä­chen gefähr­den die Arten­viel­falt. Ohne Wild­blu­men und Wild­kräu­ter fin­den Insek­ten und Wild­tie­re wie Igel kaum noch Nah­rung und Ver­steck­mög­lich­kei­ten und wer­den ihrer Lebens­räu­me beraubt. Igel sind im Gar­ten ganz beson­ders nütz­lich, da sie Schne­cken und Käfer fres­sen, die sonst Pflan­zen befal­len. Der Bestand der Igel jedoch ist in der gan­zen EU rück­läu­fig. Sie sind nach dem Bun­des­na­tur­schutz­ge­setz beson­ders geschützt und ste­hen auf der Vor­warn­lis­te der Roten Lis­te. Der Tier­schutz­bund emp­fiehlt des­halb Mut zur „Unord­nung“. Zumin­dest klei­ne Ecken und Stel­len kön­nen natur­nah belas­sen wer­den, sodass Igel vie­le Ver­steck­mög­lich­kei­ten und Schutz­räu­me in Hecken, Büschen sowie Laub- und Rei­sig­hau­fen nut­zen können.

Archiv­fo­to: LeserECHO-Verlag


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