Politik

Woh­nungs­not und „gro­ße Fußstapfen“

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CDU im Land­kreis Leer hält Kreis­par­tei­tag der ande­ren Art

VEENHUSEN. „Wie schaf­fen wir bezahl­ba­ren Wohn­raum?“ Über die­se Fra­ge infor­mier­ten sich jetzt die Mit­glie­der des CDU Kreis­ver­bands Leer auf ihrem dies­jäh­ri­gen Par­tei­tag in Veen­husen. In einer Podi­ums­dis­kus­si­on dis­ku­tier­ten Fritz Zit­te­rich, Geschäfts­füh­rer der BVI Bau­ver­ein Immo­bi­li­en Ver­wal­tungs- und Ver­triebs GmbH, der Unter­neh­mer und CDU-Kreis­tags­frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Die­ter Bau­mann und Ehren­kreis­hand­werks­meis­ter Bern­hard Tellkamp.

Unter der Mode­ra­ti­on der Kreis­vor­sit­zen­den Mela­nie Non­te tausch­ten die Podi­ums­gäs­te mit den rund 90 anwe­sen­den Christ­de­mo­kra­ten im Veen­hu­ser Hof unter­schied­li­chen Aspek­te und Lösungs­an­sät­ze aus. Es ent­wi­ckel­te sich eine span­nen­de Dis­kus­si­on über aktu­el­le Pro­ble­me und Her­aus­for­de­run­gen für den sozia­len Woh­nungs­bau. Die Teil­neh­mer waren sich einig, dass ins­be­son­de­re die Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung von Bau­vor­schrif­ten vor­an­ge­trie­ben wer­den müs­se. Neben dem gro­ßen Pro­blem Fach­fir­men und Fach­kräf­te zu bekom­men, kri­ti­sier­ten die Dis­ku­tan­ten zudem die Poli­tik des Land­krei­ses Leer scharf. Die Bear­bei­tungs­dau­er von Bau­an­trä­gen sei oft unzu­mut­bar. Die­ter Bau­mann mach­te deut­lich: „Wäh­rend ande­re Land­krei­se bei Bau­an­fra­gen schau­en, wie ein Bau ermög­licht wer­den kann und der Ermes­sungs­spiel­raum zuguns­ten der Bau­wil­li­gen aus­ge­schöpft wird, wer­den im Land­kreis Leer die­se Spiel­räu­me nicht genutzt. Der Land­rat soll­te wie sei­ne Kol­le­gen die Anwei­sung geben, dass im Rah­men der gesetz­li­chen Bestim­mun­gen das Ermes­sen so weit wie mög­lich zuguns­ten der Bau­an­trag­stel­ler aus­ge­übt wer­den soll. Lei­der hat er sich trotz Auf­for­de­rung dazu bis­her nicht durch­ge­run­gen.“

Die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Git­ta Con­ne­mann und der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ulf Thie­le wie­sen auf die zahl­rei­chen För­der­mög­lich­kei­ten und die bereits erfolg­ten Refor­men auf Bun­des- und Lan­des­ebe­ne hin. Dazu gehö­ren das Bau­kin­der­geld, die Ände­rung des Bau­ge­setz­buchs oder die steu­er­li­che För­de­rung des sozia­len Miet­woh­nungs­neu­baus. Die­se bil­den eine wich­ti­ge Grund­la­ge für zusätz­li­chen Wohnungsbau.

Git­ta Con­ne­mann wies zudem auf eine Grund­ge­setz­än­de­rung von April 2019 hin. Die­se ermög­licht es dem Bund, den Län­dern zweck­ge­bun­de­ne Finanz­hil­fen für den sozia­len Woh­nungs­bau zu gewäh­ren. Bis 2021 sind dafür zwei Mil­li­ar­den Euro vor­ge­se­hen. Con­ne­mann mach­te deut­lich: „Die Gel­der sind da. Jetzt müs­sen sie abge­ru­fen und ver­baut werden.“

Neben der Podi­ums­dis­kus­si­on gab es für die Christ­de­mo­kra­ten auch etwas zu fei­ern. Der Kreis­ver­band nutz­te den The­men­par­tei­tag um Hed­wig Pru­in für ihr 40-jäh­ri­ges Enga­ge­ment in der CDU zu ehren. Die ehe­ma­li­ge Land­tags­ab­ge­ord­ne­te war der Par­tei 1979 bei­getre­ten, wirkt der­zeit immer noch im Kreis­tag und Gemein­de­rat. Ihr Amt als Orts­bür­ger­meis­te­rin von Ihr­ho­ve gibt sie nach vier Jahr­zehn­ten ab. Die Kreis­vor­sit­zen­de Mela­nie Non­te dank­te Pru­in für ihren jahr­zehn­te­lan­gen Ein­satz „Ein hal­bes Leben für die CDU. Das ist der wah­re Reich­tum der Par­tei und der Gesell­schaft.“ Jan-Uwe Krom­min­ga, Pru­ins Gemein­de­ver­bands­vor­sit­zen­der aus Wes­t­ov­er­le­din­gen, über­reich­te eine Urkun­de und eine Ehren­na­del. Er wies auf die „rie­si­gen Fuß­stap­fen“ hin, die Pru­in hin­ter­las­se. Die 80-Jäh­ri­ge ihrer­seits ließ es sich nicht neh­men, die Mit­glie­der durch Anek­do­ten aus dem Land­tag zu unterhalten.


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