Wirtschaft
Tourismusbranche: Geschäftslage gut, Erwartungen sinken
Ohne Arbeitskräfte aus dem Ausland geht es nicht
Die Tourismusbranche blickt auf eine gute Sommersaison zurück. 80 Prozent der Unternehmen der Hotel- und Gaststättenbranche in Ostfriesland und Papenburg bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut. Dennoch sank der Klimaindex von 145,2 Punkten im Herbst 2018 auf 136,4 Punkte. Das geht aus der aktuellen Saisonumfrage der Hotel- und Gaststättenbetriebe hervor, die die Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK) zweimal im Jahr durchführt. Den Fachkräftemangel sehen die meisten Unternehmen weiterhin als größtes Geschäftsrisiko in den kommenden zwölf Monaten.
„Nur 2,4 Prozent der befragten Betriebe in der Tourismusbranche bewerten ihre aktuelle Lage als schlecht. Über 80 Prozent bewerten sie als gut, bei den Beherbergungsbetrieben sogar über 85 Prozent. Das sind hervorragende Zahlen“, so Arno Ulrichs von der IHK. „Wir freuen uns, dass die Branche auch in diesem Jahr trotz wechselhaften Wetters an den Rekordsommer 2018 anknüpfen konnte.“
Dass der Klimaindex dennoch gesunken ist, erklärt Ulrichs mit den beiden guten Sommern. „Die Kapazitäten waren schon in diesem Sommer in vielen Betrieben ausgeschöpft, viele Unternehmen erwarten nicht eine noch bessere Geschäftslage“, so Ulrichs. „Und auch die allgemeine sich abschwächende Konjunktur spielt hier mit rein.“ Insgesamt gehen aber über 80 Prozent der Unternehmen davon aus, dass sich die Geschäftslage gleichbleibend oder besser entwickelt.
So wollen auch knapp 90 Prozent der Unternehmen in Zukunft investieren. Die Investitionsplanungen beziehen sich dabei hauptsächlich auf Produktinnovationen (56%). „Wir sehen hier eine Verschiebung. Bisher lagen die Modernisierungsinvestitionen auf Platz eins, sie folgen nun mit 51 Prozent auf dem zweiten Platz. Und auch das Thema Umweltschutz hat um 10 Prozentpunkte auf nun 37 Prozent zugelegt.“
Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten 12 Monaten bewerten die Betriebe auch weiterhin den Fachkräftemangel. Wie auch im Vorjahr gaben 90 Prozent der Befragten dies als wichtigstes Risiko an. Danach folgen Energiepreise (66%) und wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen mit über 40 Prozent auf Platz drei. Sie haben damit die Arbeitskosten (34%) auf dieser Platzierung abgelöst.
Insgesamt gaben 55 Prozent der Befragten an, dass sie in ihrem Unternehmen derzeit offene Stellen längerfristig nicht besetzen können, weil Sie keine passenden Arbeitskräfte finden. Steigende Arbeitskosten (72%), Mehrbelastung der vorhandenen Arbeitskräfte (71%) und Einschränkung des Angebotes/Ablehnung von Aufträgen (64%) sind die meistgenannten Folgen. 23 Prozent fürchten den Verlust von Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit, gut 10 Prozent bauen auf Investitionen in technische Lösungen.
Viele Unternehmen in der Region probieren daher bereits, dem Mangel an Arbeitskräften durch die Einstellung ausländischer Arbeitskräfte zu begegnen. So haben 67 Prozent nach eigenen Angaben in den letzten Jahren Fachkräfte aus dem Ausland eingestellt, 60 Prozent wollen künftig gezielt Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern (Drittstaaten) anwerben. 33 Prozent finden die Einstellung von Arbeitskräften aus Drittstaaten bislang zu aufwendig, mehr als 50 Prozent dagegen stimmen dieser Aussage nicht zu. Dennoch wünschen sich knapp 70 Prozent der Befragten mehr Informationen und Unterstützung, um Fachkräfte aus Drittstaaten zu beschäftigen.
Für die Umfrage wurden rund 100 Datensätze von Unternehmen aus Hotellerie und Gastronomie ausgewertet.
Anzeige:
#Gewinnspielhinweis
Auf der Leeraner Facebookseite “Wir Leeraner” verlost der LeserECHO Verlag und der Zollhausverein e.V. Leer 2 Gästelistenplätze für Norman Keil. Der Gewinn wird am Donnerstag, den 28. November um 22:00 Uhr verlost.
Wirtschaft
Alternativen Antriebe wie Elektro-Pkw und Plug-in-Hybride legen weiterhin zu.
Fahrzeugzulassungen im Juli 2021
Flensburg, 4. August 2021. Im Juli 2021 wurden 236.393 Personenkraftwagen (Pkw) neu zugelassen. 24,9 Prozent weniger als im Juli 2020. 65,1 Prozent (-17,1 %) der Neuwagen wurden gewerblich und 34,9 Prozent (-36,2 %) privat zugelassen. Nach Abschluss der ersten sieben Zulassungsmonate zeigt die Bilanz mit insgesamt 1.627.282 Neuwagen ein Plus von +6,7 Prozent.
Unter den deutschen Marken verzeichnete Opel (+16,0 %) als einzige Zugewinne in der Neuzulassungsstatistik. Bei allen weiteren deutschen Marken zeigten sich Rückgänge, die bei Ford (-47,8 %), Mercedes (-37,6 %) und Smart (-30,1 %) am stärksten ausfielen. Trotz Einbußen
von ‑16,6 Prozent wies VW mit 21,1 Prozent dennoch den größten Anteil an den Neuzulassungen aus.
Bei den Importmarken übertrafen einzig Tesla (+140,9 %) und Land Rover (+2,6 %) ihr Zulassungsergebnis des Vorjahresmonats. Die weiteren Importmarken mussten Zulassungseinbußen hinnehmen, die sich bei Ssangyong (-63,8 %), Subaru (-50,2 %), Jeep und Renault (jeweils
-43,3 %), Nissan (-43,0 %), Honda (-42,0 %) sowie Skoda (-41,0 %) mit mehr als ‑40 Prozent zeigten. Mit einem Neuzulassungsanteil von 5,5 Prozent war Skoda erneut die anteilsstärkste Importmarke in der Monatsbilanz.
Anzeige
Mit 24,6 Prozent waren die meisten Neuwagen den SUVs zuzuordnen (-15,5 %). Die Kompaktklasse erreichte trotz eines Rückgangs von ‑35,8 Prozent einen Anteil von 18,0 Prozent und war damit das zweitstärkste Segment vor den Kleinwagen (14,5 %/-27,0 %), den Geländewagen (10,6 %/-18,9 %) und der Mittelklasse (10,1 %/-24,5 %). Die Minis (6,3 %/+8,6 %) konnten im Juli als einziges Segment die meisten Zugewinne verzeichnen. Die Segmente Großraum-Vans (1,8 %/-45,3 %), Utilities (3,8 %/-39,8 %), Obere Mittelklasse (2,8 %/-36,2 %), Sportwagen
(1,2 %/-35,8 %), Mini-Vans (1,2 %/-32,8 %), Oberklasse (0,9 %/-25,4 %) und Wohnmobile (3,6 %/-21,0 %) hingegen lagen hinter dem Ergebnis des Vorjahresmonats.
Die Neuzulassungen von 93.176 Pkw mit Benzinmotoren nahmen um ‑39,6 Prozent ab, so dass ihr Anteil bei 39,4 Prozent lag. 46.660 Pkw waren mit der Kraftstoffart Diesel ausgestattet. Nach einem Rückgang von ‑47,9 Prozent erreichten sie einen Anteil von 19,7 Prozent.
Die alternativen Antriebe zeigten weiterhin eine positive Entwicklung. Mit 25.464 neu zugelassenen Elektro-Pkw (BEV) erreichte diese Antriebsart eine Steigerung von +51,6 Prozent und einen Anteil von 10,8 Prozent. 69.795 Fahrzeuge mit Hybridantrieb (29,5 %) legten um +33,0 Prozent zu, darunter 30.154 Plug-in-Hybride (12,8 %) mit einer Zunahme von +57,7 Prozent. 975 Pkw mit Flüssiggasantrieb erzielten einen Zuwachs von +24,4 Prozent. Ihr Anteil lag bei 0,4 Prozent. Einzig 285 Erdgasfahrzeuge (0,1 %) wiesen einen Rückgang von ‑69,5 Prozent aus. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß ging um ‑15,1 Prozent zurück und betrug 122,7 g/km.
Im Nutzfahrzeugbereich wiesen einzig die Sonstigen Kraftfahrzeuge (Kfz) (+1,6 %) Zuwächse auf. Bei allen anderen waren Rückläufe zu verzeichnen, welche bei den Lastkraftwagen (Lkw) mit ‑10,8 Prozent am deutlichsten ausfiel. 23.955 fabrikneue Krafträder und damit ‑21,2 Prozent weniger als im Vergleichsmonat kamen im Juli 2021 zur Zulassung.
Insgesamt wurden 294.670 Kfz (-23,1 %) und 34.028 Kfz-Anhänger (-13,9 %) erstmals in den Verkehr gebracht. Der Gebrauchtfahrzeugmarkt war mit insgesamt 724.139 Kfz (-16,7 %) und 42.730 Kfz-Anhänger (-11,0 %) rückläufig. Die Rückgänge verteilten sich mit Ausnahme der Kraftomnibusse (+22,3 %) auf alle Fahrzeugklassen.
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt
Anzeige
Wirtschaft
Neuer Auftrag für die MEYER WERFT
Neuer Auftrag für die MEYER WERFT
Ocean Residences beauftragt Bau eines Appartementschiffes – ein einmaliges Design, innovative Technik und ein besonderer Zweck kennzeichnen das Projekt
Papenburg, 30. Juli 2021 — Die MEYER WERFT kann einen weiteren Neubauauftrag für sich gewinnen: Für die Ocean Residences Development Ltd. (ORD) soll bis Ende 2025 das Appartementschiff M/Y NJORD mit 117 Appartements und einer Vermessung von 84.800 BRZ fertiggestellt werden. Das Schiff mit einer Länge von 289,30 Metern und einer Breite von 33,50 Metern bietet Platz für ca. 1000 Menschen (Crew und Passagiere). Der Auftrag ist noch vorbehaltlich der Finanzierung.
M/Y NJORD wird ein Schiff, das sowohl bei der Ablieferung als auch in weiterer Zukunft die strengsten Umweltauflagen erfüllen soll. Das Schiff wird von hochmodernen LNG-Motoren angetrieben und hat moderne Wärmerückgewinnungssysteme sowie fortschrittliche Energiemanagementsysteme an Bord. Das Schiff hat ein besonderes Mega-Yacht-Design und verfügt über einen emissionsarmen LNG-Antrieb, der zusammen mit einer Hybrid-Batterie-Anlage für eine Geschwindigkeit von 21 Knoten sorgt. Um die Zukunftssicherheit des Schiffes zu gewährleisten, werden die Motoren und Treibstofftanks für eine einfache Umrüstung auf zukünftige Treibstoffe mit geringerem oder neutralem Kohlenstoff-Fußabdruck vorbereitet sein. Anders als die klassischen Kreuzfahrtschiffe werden hier Interessenten die Suiten bzw. Appartements an Bord kaufen. Das unterstreicht den Charakter einer Privatyacht.
Das Schiff soll das außergewöhnliche Zuhause einer Gemeinschaft von Einzelpersonen und Familien werden, die ihre Leidenschaft für Reisen, Abenteuer und Entdeckungen teilen. Darüber hinaus ist die NJORD als eine Art Forschungsschiff mit philanthropischen Zweck konzipiert. Das Schiff ist so ausgestattet, dass es in den verschiedensten Destinationen wissenschaftliche und ozeanografische Forschungen durchführen und dabei Wohltätigkeitsorganisationen, Missionen und dringende Anliegen unterstützen kann. In Zusammenarbeit mit ozeanographischen Forschungsorganisationen und wissenschaftlichen Gruppen wird die NJORD Forschungsprojekte fördern, die dazu beitragen, wissenschaftliche Grenzen zu überschreiten und die globale Meeresforschung voranzutreiben, die zu einem besseren Verständnis der komplexen Systeme beiträgt, die unsere Erde ausmachen. Diese einzigartige Kombination verleiht dem Schiff zusätzlich einen besonderen Charakter.
Kristian Stensby, Vorsitzender und CEO der ORD, erklärt: “Wir sind glücklich, dass wir die Möglichkeit haben, mit der MEYER WERFT zusammenzuarbeiten, einem Unternehmen, das seinen Schiffbau seit 226 Jahren auf Kurs hält — das sind sieben Generationen — und das weltweit führend im Bau innovativer und komplexer Passagierschiffe ist und einen hervorragenden Ruf für außergewöhnliche Qualität, Präzision und pünktliche Lieferungen genießt.“
Die M/Y Njord wurde bisher sehr gut aufgenommen und verzeichnet eine hohe Nachfrage nach Reservierungen.
„Das ist ein weiterer, sehr wichtiger Schritt für die Standortsicherung in Papenburg. Mit dem neuen Auftrag erweitern wir unser Portfolio an Schiffstypen und können einmal mehr beweisen, dass wir führend beim Bau besonders umweltfreundlicher Schiffe sind. Zudem können wir mit dem Auftrag auch die bisher schwierigen Perspektiven vor allem für die Jahre 2024/2025 verbessern. Dieser Auftrag ist dringend nötig, damit der Auslastungsrückgang in diesen Jahren nicht sogar noch größer als 40% sein wird. Für das Zukunftsprogramm des Unternehmens sind viele unterschiedliche Maßnahmen und neue Aufträge absolut notwendig“, so Thomas Weigend, Geschäftsführer der MEYER WERFT.
Foto: Computeranimationen der M/Y Njord
Anzeige